3D-Bogensport
3D-Bogenschießen nach World Archery (WA)
Kurzbeschreibung
WA 3D-Bogensport
Der 3D-Bogensport lehnt sich mehr an die Ursprünge des Bogenschießens an. Statt auf Zielscheiben, wird auf dreidimensionale Nachbildungen von Tieren geschossen, in die eine Wertungszone geprägt ist. Neben Compound-, Recurve- und Blankbögen sind hier auch die Langbögen und Primitivbögen mit eigenen Wettkampfklassen zugelassen.
Es gibt keine festen Entfernungen, sondern Distanzbereiche, durch die die Größe der Wertungszone und des 3D-Ziels engeschränkt wird. Ansonsten ist zwischen 45m und 5m (abhängig von der Bogen- und Altersklasse) alles möglich.
Statt auf der Schießlinie zu stehen, wird entlang eines Parkours gewandert und innerhalb des Parkours auf 24 3D-Ziele geschossen. Es gibt keinerlei Entfernungsangaben zum Ziel, was das korrekte Entfernungsschätzen zu einem wesentlichen Element macht.
Pro 3D-Ziel werden zwei Pfeile geschossen. Das Zentrum der Wertungszone zählt 11 Ringe, es können also maximal 22 Ringe pro Target erzielt werden.
Traditionelles Bogenschießen im Fokus
Herausforderung
3D-Bogenschießen als Wettkampfsport ist Bogenschießen pur, gewürzt mit optimaler Schußtechnik. Da jedes Ziel in Form, Größe und Distanz variiert, benötigt der Bogenschütze viel Erfahrung und Training, um im Wettkampf zu bestehen.
Da im 3D-Bereich viele Bogenschützen intuitiv schießen, kann in dieser Bogendisziplin nur glänzen, wer tausende Pfeile auf dem Trainingsparkour geschossen hat. Auch Visierschützen werden anders gefordert, als beim Feldbogen, da hier nur eine diffuse Wertungszone vorhanden ist, die bei Visieren keinerlei farbliche Kontraste bietet.
Es ist für 3D-Schützen also wichtig, das Schießen im Gelände zu beherschen und dazu die möglichst genaue Position der Wertungszone zu kennen oder zu erahnen.
Der 3D-Schütze muss, wie der Feldbogenschütze, das Gelände lesen können, er muss lernen, wie sich der Wind entlang von Waldrändern, in Waldlichtungen, bei Schüssen aus dem Wald auf eine Freifläche und, und, und, auswirkt.
Wie beeinflusst die Sonne das Schätzen von Entfernungen, wie wirkt sich der Schatten im Wald auf das Ziel auf einer Freifläche aus. Wie muss der Bogenschütze stehen, damit er einen 5m kurzen Schuss mit 30 Grad Gefälle sauber ins Ziel bringt?
Das jagdlich orientierte 3D-Bogenschießen bietet allen eine Heimat, die den traditionellen Aspekten des Bogenschießens verbunden sind oder die Herausforderung jenseits von Zielscheiben suchen.
WA 3D-Bogenschießen
Bogenklassen
- Olympischer Recurve-Bogen
- Blankbogen
- Compound-Bogen
- Langbogen
- Primitivbogen
Die 3D-Bogendisziplin bietet allen wesentlichen Bogenklassen einen Platz im Parkours. Hier können auch traditionelle Langbögen oder Primitivbögen im Wettkampf antreten und den Besten der Besten ermitteln.
Je Bogenklasse und Alter gelten unterschiedliche Entfernungen, die im Feld durch gelbe, blaue und rote Pflöcke abgesteckt sind. Die Wertung des Wettkampfes erfolgt immer in Kombination Bogenklasse und Alterklasse. Ein Compound-Bogen tritt also niemals gegen einen Primitivbogen an.
Entfernungen / Wertungszonen
WA 3D-Bogensport
Der 3D-Bogensport zeichnet sich auch damit aus, dass es keine definierten Entferungen zum Ziel gibt. Die Entfernung muss immer geschätzt werden, lediglich Maximalentferungen für die Bogen-/Altersklassen sind festgelegt. Das Regelwerk der WA schreibt weiterhin vor, dass das Verhältnis zwischen der Größe der Wertungszone und der Distanz angemessen sein muss.
Rote Pflöcke:
Compoundbogen
maximale Entfernung 45 m
Bereich: 10 – 45m
Blaue Pflöcke:
Blankbogen, Langbogen und Instinktivbogen
maximale Entfernung 30 m
Bereich: 5 – 30 m
Gruppe 1
Wertungszone 11 / 10
größer 130mm
3D-Ziele der Gruppe 1 bieten dem 3D-Schützen die größten Wertungszonen, stehen dafür aber in der Regel auch auf den weitesten Distanzen.
Die größeren Wertungszonen werden also durch die großen Distanzen kompensiert, wodurch der vermeindliche Vorteil gegenüber kleineren Targets egalisiert wird.
Gruppe 2
Wertungszone 11 / 10
110mm bis 129mm
Die Ziele der Gruppe 2 weisen immer noch eine größere Wertungszone aus, was es erlaubt, das Target auf mittlere bis weite Entfernungen zu platzieren.
Die scheinbare Größe der 3D-Ziele in der Gruppe 2 kann zu Problemen in der Schätzung der Entfernung führen. Hier ist viel Erfahrung notwendig, sich nicht täuschen zu lassen.
Gruppe 3
Wertungszone 11 / 10
70mm bis 109mm
Gruppe 3 geht in den Bereich der kurzen bis mittleren Distanzen. Diese Ziele sind häufig bodennah, wie z.B. liegende Wildschweine oder Auerhähne.
Niedrige Ziele erfordern es, das der Bogenschütze seine Schießposition dem Winkel anpassen muss. Dies muss besonders trainiert werden.
Gruppe 4
Wertungszone 11 / 10
20mm bis 69mm
Die kleinen Ziele der Gruppe 4 sind Vertreter der Kurzdistanz. Kurze Distanz, kleine Wertungszone, häufig bodennah - schwierig zu treffen.
Kurze Schüsse sind eine Herausforderung für sich. Der Pfeil hat keine Zeit, sich zu stabilisieren, also sollte Schütze, Bogen und Pfeil absolut abgestimmt sein.
Wertungen
Wie werden die Ringe im Feldbogen gezählt
Zählweise
Trefferaufnahme
Die Tierscheiben sind in vier Wertungszonen aufgeteilt (11, 10, 8 und 5). Ein Pfeil, der die Trennlinie zwischen zwei Wertungszonen oder die Grenzlinie des Wertungsbereiches berührt, erhält die höhere Wertung.
11 Punkte der kleine Ring im Inneren des 10er-Rings (ca. 25 % des 10erRingbereichs)
10 Punkte der größere Ring im Vitalbereich
8 Punkte der Vitalbereich außerhalb des 10er-Ringbereichs
5 Punkte die übrige Körperfarbzone
M=0 Punkte. Ein Pfeil, der ein Horn oder einen Huf trifft, der die Körperfarbzone jedoch nicht berührt, der abgleitet oder der nicht trifft, gilt als Fehlschuss (M). Ein Pfeil, der durch ein Horn oder Huf hindurchgeht und eine Wertungszone berührt, erhält den Wert der entsprechenden Wertungszone. Ein Pfeil, der durch ein Horn oder Huf hindurchgeht und keine Wertungszone berührt, gilt als Fehlschuss (M).