Feldbogentraining beim ASC
Kurzbeschreibung des Feldbogentraining beim ASC
Erst wenn man Bogenschießen kann
Feldbogentraining
Die Bogendisziplin Feldbogen bietet allen Bogenschützen ein Höchstmaß an Spaß, denn der Schütze verlässt die Schießlinie und geht ins Feld. Abwechslungsreiche und anspruchsvolle Schüsse müssen bewältigt werden und viele neue Aspekte des Bogenschießens müssen erlernt werden. Da in dieser Disziplin das Schießen an sich bereits beherscht werden muss, starten bei uns die Anfänger frühestens im Folgejahr nach ihrem Anfängerkurs mit dem Feldbogenschießen.
Hier wird kurz unser Trainingskonzept beschrieben und wie wir unsere Bogenschützen vorbereiten.
Generelle Informationen über Feldbogen
Ab März geht es los
Vorbereitung in der Halle
Wir beginnen bereits im März mit den ersten Trainingseinheiten in der Halle. Anfänger werden in die Besonderheiten des Bergauf- und Bergabschusses eingewiesen, die routinierten Schützen starten ihr Trainingsprogramm.
Dank der hervorragenden Koopertation mit der Fachabteilung Parkour des ASC Göttingen, können wir deren Trainingsblöcke nutzen und so viele Bergabschüsse bereits in der Halle trainieren.
Die Kästen ermöglichen es, aus unterschiedlichen Höhen und Winkeln zu schießen. Für unsere Wettkampfschützen ein schönes Warm-Up, für Anfänger ideal, um erste Erfahrungen zu sammeln.
Was man wissen muss
Theorieunterricht im Bogenhaus
Sowohl für die Anfänger im Feldbogen, als auch für die gestandenen Feldbogenschützen wird immer am Anfang der Saison eine Theorieeinheit eingelegt.
Unser leitender Feldbogentrainer Kalle Bode erklärt die Regeln und gibt Tipps aus seiner langjährigen Wettkampfzeit (er schoss Welt- und Europameisterschaften im Feldbogen und war 15 Jahre Bundestrainer der Feldbogennationalmanschaft).
Gerade für die Beginner dieser Bogendisziplin ein unerschöpflicher Quell an Wissen und Erfahrung.
Entfernungen ausschießen
Bei jeder Entfernung wissen, was zu tun ist
Muss für alle Entfernungen passen
Visiereinstellungen / Abgriffe / Haltepunkte
Da Feldbogensport bedeutet, auf unterschiedliche Distanzen Ziele unterschiedlicher Größe zu treffen, ist am Anfang der Saison harte Arbeit angesagt.
Das Ausschießen einer Referenzliste von Visiereinstellungen, Haltepunkten oder Abgriffen ist sehr zeitaufwendig. Der Feldbogenschütze benötigt - Angefangen bei 5m - mindestens in 5m Schritten für alle Distanzen seine Einstellungen.
Da kommen viele Pfeile zusammen und sollte der Bogen nicht schon zu Beginn optimal eingestellt sein und wärend des Einschießens werden Änderungen am Bogen vorgenommen, dann beginnt man wieder ganz von vorn.
Entfernungen einschießen Recurve olympisch oder Compound
Visiereinstellungen Olympischer Recurve Bogen / Compound
Zum Einschießen der Entfernungen legt man ein Maßband von der Scheibe mit weitesten Entfernung in Richtung Schießlinie aus.
Der Distanzbereich 5m - 10m sollte in jeweils 1m Abständen ausgeschossen werden. Wichtige Entfernung sind dann 12, 15 und 18 Meter. Ab 20m geht es dann in 5m-Schritten weiter.
Jede einzelne Distanz wird solange geschossen, bis eine Visiereinstellung gefunden wurde, mit der drei Pfeile sicher im Gold gruppieren.
Die jeweilige Visiereinstellung der Distanz wird in eine Liste übertragen.
Im Idealfall wird dann mit dieser Liste unter anderen Licht oder Wetterbedingungen eine Kontrolle durchgeführt. Es macht einen gewaltigen Unterschied aus, wenn die Sonne beim Einschießen von vorne scheint und bei der Kontrolle seitlich oder von hinten kommt.
Abweichungen beim Kontrolltraining können akzeptabel sein, wenn der Schütze weiß, wie er bei geänderten Umgebungsbedingungen die Visiereinstellungen kompensieren muss / kann.
Sind die Abweichungen zu groß, sollte das Einschießen wiederholt werden und möglicherweise das Bogentuning geprüft werden.
Beim Feldbogenschießen können kleinste Abweichungen entscheidend sein. Wurde z.B. beim Bogenaufbau die Standhöhe (Abstand der Sehne zum Bogen) nicht eingehalten, kann sich dies auf unterschiedliche Entfernungen merklich auswirken.
Sowohl der olympische Recurve-Bogen, wie natürlich auch der Compound-Bogen sind Präzisionsbögen. Ein sorgfälltiges Ausschießen der Entfernungen ist zwingend notwendig und sollte am Ende entsprechend dokumentiert werden.
Die ASC Schützen dieser Bogenklasse erhalten nach dem Einschießen eine Scalenkurve ihrer persönlichen Visiereinstellungen. Diese Visierkurve ermöglicht es dem Feldbogenschützen, auch Distanzen in den Zwischenbereichen exakt abzulesen und einzustellen.
Es ist den Schützen mit Olympischem Recurve-Bogen oder Compound-Bogen im Wettkampf erlaubt, diese Tabelle oder die Visierscala mit in das Feld zu nehmen.
Entfernungen einschießen Blankbogen
Abgriffe Stringwalking Blankbogen
Blankbogenschützen, genauer Blankbogenschützen die Stringwalking betreiben, schießen ihre Distanzen genau wie Recurve oder Compound-Schützen aus.
Da der Blankbogenschütze aber kein Visier hat, werden die unterschiedlichen Entfernungen durch Abgriffe an Sehne abgebildet. Dazu nutzt der Blankbogenschütze die Stiche im Blankbogentab.
Im Gegensatz zu den Visierschützen (Recurve / Compound) darf der Blankbogenschützen im Feldbogen jedoch diese Liste nicht mitnehmen. Er muss sich die Entfernungen und den jeweiligen Abgriff also merken.
Viele Blankbogenschützen schießen eine Mischung aus System (Stringwalking) und Gap-Shooting (Haltepunkt), dass heißt, sie schießen die Entfernungen z.B. alle 5m aus und korrigieren bei Zwischenentfernungen den Haltepunkt (also etwas höher bei weiteren oder tiefer bei näheren Entfernungen).
Mehr über Entferungen und Auflagen im Feldbogen
Schussablauf Feldbogen
Wer olympisch Bogenschießen kann, muss jetzt beweglicher werden
Bogenschießen und Gymnastik
Trainingseinheit Abschusswinkel
Der Feldbogenschütze muss Ziele treffen, die bergauf und bergab gestellt werden. Das gewohnte Schiessen auf Ziele, die horizontal vom Schützen stehen, wird also ergänzt um Ziele, die zum Teil steile Winkel zum Schützen aufweisen.
Aber wie können diese Abschusswinkel vom Bogenschützen bewältigt werden? Der Feldbogenschütze muss jetzt beweglicher werden und sowohl den Stand, als auch den Schussablauf den Gegebenheiten anpassen.
Feldbogenschießen ist auch eine Form von Gymnastik, wenn es steil zur Sache geht.
Problem: Abschusswinkel
Steht das Ziel Bergab oder Bergauf, können ziemlich extreme Winkel für den Schuss entstehen. Würde der Feldbogenschütze diese Winkel nur durch anheben oder absenken des Bogenarms abbilden, würde er wesentliche Aspekte eines konstanten Schusses verlieren:
- Stabile Kraftline im Schultergürtel geht verloren. Das "T", also Bogenarm, Schultergürtel und Zugarm bilden eine Linie, geht verloren.
- Auszugslänge des Bogens verkürzt sich, wodurch weniger Energie in den Bogen gebracht wird und der Schuss zu kurz wird.
- Schützen mit einem olympischen Recurve-Bogen und Klicker würden nicht oder nur schlecht durch den Klicker ziehen können.
Training: Das "T" muss stehen
Damit sowohl die Kraftlinie, als auch die Auszugslänge konstant bleiben, wird der Abschusswinkel zum Beispiel über die Hüfte ausgeglichen und das "T" bleibt erhalten:
- Der Bogenschütze bringt sich und den Bogen im leichten Vorauszug in das "T".
- Bergauf wird die Hüfte nach von geschoben und der Oberkörper neigt sich nach hinten.
- Bergab wird die Hüfte nach hinten geschoben und der Oberkörper neigt sich nach vorn.
- Erst wenn der Bogenschütze auf das Target zielt, wird in den Vollauszug übergegangen!
- Wichtig! Bei Bergabschüssen ist der LEICHTE Vorauszug wichtig, da der Bogen ansonsten als "gespannt über die Ziel hinweg" interpretiert werden könnte, was zur Disqualifikation führen kann!
Beispiel: Schussablauf Bergauf
Mehr über Bergauf-, Bergab-, Hangschüsse, Korridore und den Einfluss von Wind und Licht
Trainingsorte Feldbogen
Ab auf den Hang, in den Wald, in die Welt
Feldbogen ASC Bogenplatz
Unser Trainingsparcours
Der ASC Bogenplatz verfügt über mindestens 12 Feldbogenscheiben. Dieser Trainingsparcours deckt die wesentlichen Herausforderungen für Trainingszwecke ab.
Es können die unterschiedlichsten Gegebenheiten nachgestellt und intensiv geübt werden. Das olympische Bogentraining wird während des Feldbogentrainings eingestellt.
Unterschiedliche Winkel, Distanzen, Licht und Windsituationen ergeben auf kleiner Fläche optimale Trainingsbedingungen.